Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin

Seinen letzten Gottesdienst in der aktiven Amtszeit hielt Bezirksapostel Klingler am Sonntag den 12. Juni 2016 in der Gemeinde Hildesheim. Über 300 Gottesdienstteilnehmer in der Gemeinde und über 400 durch Telefonübertragung angeschlossene Kirchenmitglieder konnten diesen besonderen Gottesdienst mit verfolgen. Apostel Mutschler dankte dem Bezirksapostel im Anschluss an den Gottesdienst für seine aufopfernde Tätigkeit im Namen aller Geschwister der Gebietskirche Niedersachsen.

Gespalten war wohl das Empfinden vieler Gottesdienstteilnehmer am 12. Juni 2016 in Hildesheim. Einerseits war die Freude groß, noch einmal einen Gottesdienst mit Bezirksapostel Wilfried Klingler erleben zu dürfen, auf der anderen Seite klang aber auch etwas Wehmut an bei dem Gedanken, dass der Bezirksapostel nach  23 Jahren als Bezirksapostel am darauffolgenden Sonntag in den Ruhestand treten würde. Viele schöne Verbindungen und Begegnungen kamen in Erinnerung.

 

Den letzten Gottesdienst hielt Bezirksapostel Klingler mit dem Bibelwort aus 1. Korinther 15, aus 10: „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin“

Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte der Bezirksapostel besonders auch die Gottesdienstteilnehmer, die aus gesundheitlichen Gründen keine Gottesdienste mehr besuchen können und via Telefon angeschlossen waren. Er machte Mut mit den Worten von Apostel Paulus: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Denn der Herr ist Nahe!“ (Philipper 4, 4-5)

Anschließend blickte der Bezirksapostel zurück auf seine Anfänge im Apostelamt. Seinen ersten Gottesdienst als Apostel hielt er auch im Bezirk Hildesheim und zwar in der Gemeinde Hameln. Eine Schwester die diesen Gottesdienst miterlebt hat, schrieb dem Bezirksapostel ein paar Zeilen und erinnerte an das Kinderlied, mit dem der Bezirksapostel damals diesen ersten Gottesdienst begonnen hatte. Dieses war das Lied: „Ich heiße kleiner Sonnenschein, will jedermann zur Freude sein.“ Es war ihm ein Anliegen Freude zu bewirken, sagte der Bezirksapostel, ob ihm das gelungen sein, überließ er den Zuhöreren. Für den letzten Gottesdienst habe er ein Wort ausgesucht, dass vom Wortstamm her gleich ist. FREUDE und GNADE haben im griechischen den selben Wortstamm.

In der weiteren Predigt, gab der Bezirksapostel Einblick darin, warum Apostel Paulus für ihn ein großes Vorbild ist. Apostel Paulus hat im Blick auf sich selbst erkannt: „GNADE ist das Eingreifen Gottes. Gnade war für ihn das Helfen, Gnade war für ihn das Geben. Wer in der Gnade steht, hat eine ganz besondere Beziehung zu Gott“, so der Bezirksapostel.

„In unserer Vision 2010 steht der Satz: Christen, die sich der Gnade Gottes bewusst sind. Mit diesem Punkt will ich heute, in diesem Gottesdienst, meine aktive Amtszeit beenden! Ich will noch einmal den Fokus auf die Gnade Gottes legen. Wir sind nicht nur Menschen, sondern Gottes Kinder und ehe der Welt Grund gelegt wurde, war die Liebe Gottes da und hat auf dich und mich gezeigt. Ich habe dich je und je geliebt und aus lauter Liebe bist du nun hier in der Gemeinde. DAS IST GNADE.“

Der Bezirksapostel lenkte den Blick auch auf die Kinder und zeigte auf, welche Gnade es ist, wenn Kindern vielleicht schon im vorgeburtlichen Segen, dann später in der Gemeinde, den Unterrichten und im gelebten Glauben zu Hause Gottes Nähe erleben dürfen.

Gnade verändert auch. Ein Priester, der das erste Mal mitdiente und darauf hinwies, dass er in der Gemeinde aufgewachsen ist, die Sakramente empfing, konfirmiert wurde, ein Amt empfangen hat. Dieser sagte: „Ich frage mich: Bin ich nur als Mensch gewachsen oder ist auch meine Seele gewachsen?“  Und dann antwortete ein blinder Glaubensbruder aus der Gemeinde heraus, der den Priester nie sehen konnte. Ja, du bist gewachsen… Du bist wie dein Vater!! Es ist Gnade zu werden wie Jesus Christus.

Wenn Jesus Christus in seinen Dienst ruft, so ist das Gnade.

  • Es ist Gnade, ein Amt zu empfangen.
  • Es ist eine Gnade für Gott singen und musizieren zu dürfen!
  • Es ist eine Gnade unter uns Geschwister zu haben, die zum Frieden beitragen.
  • Es ist eine Gnade, wenn unter uns jemand ist, der Mut machen kann.
  • Es ist das Evangelium weiter tragen zu können
  • Es ist eine ganz große Gnade, wenn man Zeit hat, Zeit für Gott und für den Nächsten.

„Es gibt nichts Schöneres als die Gnade Gottes: Sie ist und bleibt unser Lebenselement,“  so beendete der Bezirksapostel seine Hauptpredigt. Anschließend bat er zunächst Apostel Helge Mutschler und anschließend Bischoff Dirk Hiddessen ebenfalls um Predigtbeiträge.

In dem Gottesdienst sang auch der Kinderchor der Gemeinde und drei Kleinkinder konnten das Sakrament der Heiligen Versiegelung empfangen.

Im Anschluss an den Gottesdienst richtet Apostel Helge Mutschler im Namen aller Geschwister der Gebietskirche Niedersachsen sehr bewegende Dankesworte an den Bezirksapostel. Auch die Geschwister der Gemeinde Hildesheim, haben ihren Dank im Blumenschmuck am Altar zum Ausdruck gebracht. Der Bezirksapostel nahm sich nach dem Gottesdienst viel Zeit um sich von den Geschwistern zu verabschieden und wechselt mit Vielen noch ein persönliches Wort. Dieser Gottesdienst wird in der Gemeinde Hildesheim in besonderer Erinnerung bleiben.